Geschichte - Wehrdigtschule Glauchau - Oberschule

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Um die Schulverhältnisse der Stadt Glauchau zu verbessern, baute man 1869 die Lehngrundschule, die schon kurze Zeit später nicht mehr ausreichte. Für 580 Taler jährlich mietete man 12 Schulräume. Am 4.9.1877 legte der damalige Bürgermeister im Beisein vieler Bürger den Grundstein für die zweite Bezirksschule. Die feierliche Einweihung der staatlichen Wehrdigtschule erfolgte am 29.8.1878. Wehrdigt nannte man früher die Umgebung des Glauchauer Schlosses.

1881 wurden im Sechs-Klassen-System an den Glauchauer Schulen insgesamt 81 Klassen mit 3802 Kindern von 61 Lehrern unterrichtet. Vor dem 1. Weltkrieg existierten hier schon eine Reihe von Einrichtungen, die über das gesetzlich geforderte hinausgehen.

Hierzu zählen u.a. Abendnähkurse, eine Frühstücksgewährung, Haushaltungs- und Schwimmunterricht sowie Schulgartenpraxis. Während des Weltkrieges von 1914 - 1918 litt der gesamte Unterrichtsbetrieb. Auch viele Lehrer wurden zum Kriegsdienst eingezogen, die verbliebenen versuchten durch unzählige Überstunden einen Teil des Unterrichtsausfalles abzudecken. Das sächsische Übergangsschulgesetz brachte 1919 die Schulgeldfreiheit und ermöglichte auch den Mädchen den Zugang zur höheren Volksschulabteilung.

Die geistliche Schulaufsicht wurde abgeschafft. Die Entwicklung des Schulwesens ist stets abhängig von der jeweiligen politischen Situation, den herrschenden Machtstrukturen und den ökonomischen Verhältnissen.


So wirkte auch die faschistische Ideologie nach Hitlers Machtübernahme bis in die Schulstuben. 1936 unterrichteten an der Wehrdigtschule 17 Lehrer. Der 2. Weltkrieg zerstörte dann auch im Schulwesen jede Normalität. In der Zeit vom 28.3.1945 bis 31.5.1945 wurde die Wehrdigtschule als Lazarett genutzt.

Durch die Wirren der Nachkriegszeit war ein geregelter Unterricht kaum möglich. 1946 entstand die demokratische Einheitsschule. In den Klassen wurden damals zwischen 30 und 40 Schüler unterrichtet. Durch die große Schülerzahl reichte die Turnhalle nicht mehr aus; ein Teil des Sportunterrichts erfolgte im alten Kino Gloria.


Nach der Gründung der DDR erhielt die Wehrdigtschule am 9.11.1949 den Namen Ernst-Thälmann-Oberschule. Neben der Bildung der Schüler wurde damals auf die Vermittlung eines sozialistischen Weltbildes Wert gelegt. Aus diesem Grunde kam es zur Gründung der Jungen Pioniere und der FDJ. Für alle Schüler galt die acht-, später zehnjährige Schulpflicht. Schulbesuche und wahlweise auch die Lehrbücher waren für alle Kinder kostenlos.

Am 3. Oktober 1990 erfolgte die Wiedervereinigung Deutschlands, was auch zu weit reichenden Veränderungen im Schulwesen führte. 1991 erfolgte die Rückbenennung auf den Namen Wehrdigtschule. Grund- und Mittelschule wurden getrennt, jedoch blieben beide Schularten in einem Gebäude.


 
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